Acht auf einen Streich Orientierungscrosslauf per Ski „Skilanglauftag“ am 28. Januar, dieses Datum habe ich mir im Veranstaltungskalender des SC-Impuls schon lange rot ange-kreuzt. Macht es doch viel mehr Spaß gemeinsam sportlichen Aktivitäten nachzukommen, getreu unserem Motto. Nach Anfrage per e-Mail an Olaf, wann und wo es losgeht, fanden wir uns 9 Uhr im Vereinsheim ein.
Da staunte ich nicht schlecht, dass sich sage und schreibe wirklich nur sechs Vereinsmitglieder dorthin verirrten. Trotzdem aber waren wir motiviert und die Fahrgemeinschaften fanden sich schnell.
Auf der Hinfahrt in den Thüringer Wald wurden noch zwei Skifan’s eingeladen, somit waren wir schließlich zu acht. Start und Ziel war der Parkplatz am Dreiherrenstein. Schnell wurden die Bretter unter die Füße geschnallt und auf ging es Richtung Masserberg. Obwohl die Latten durch den ständig fallenden Schneekriesel nicht ganz optimal glitten, ging es trotzdem gleich flott voran. Die älteren Herren schlugen ein forsches Tempo an und ich hatte Mühe, hinterher zu kommen. Obwohl meine Ski gut gewachst waren gab es doch Einige, die ein Geheimrezept dafür hatten und mich auf den Abfahrten glatt stehen ließen. Zum Glück kam ich auf den Anstiegen wieder heran und erkundigte mich denn gleich bei Gerlinde, nach deren Geheimrezept für ihre glatten Bretter (welches natürlich hier nicht preis gegeben wird).
Obwohl es ein wenig neblig war und sich die Sonne gar nicht blicken ließ, war es angenehm, durch die verschneite Landschaft zu laufen, den Rennsteig zu genießen und nebenher den einen oder anderen Plausch zu machen. Mit einem Mal aber, so kurz vor Neustadt, verlor sich, warum auch immer, die Loipe und wir befanden uns mitten auf verschneiten Wiesen auf unwegsamen Gelände. Mit der Absicht eine Spur zu finden, irrten wir erst einmal einige Zeit orientierungslos umher. Auch mussten wir auf unserer Suche nach dem rechten Weg einige Hindernisse überwinden, was anstrengend war, denn das Profil war sehr anspruchsvoll. Unter der hohen Schneedecke verbargen sich kleine Bäche, Schlammlöcher, Weidenzäune und unwegsames Gestrüpp. Diese zu überwinden erforderte doch Kraft, Geschicklichkeit und Gewandtheit. Stürze und die unfreiwillige Bekanntschaft mit dem Schnee blieben trotz skurrilster körperlicher Ausdrucksweisen nicht aus.
Als Dieter dann auch noch in den Schlamm fiel, hielten es dann doch Einige für sicherer, die Ski in die Hand zu nehmen. Kluge Ratschläge halfen uns schließlich auch nicht weiter und die anfänglich ausgelassene Stimmung flog so langsam dahin, die Kräfte schwanden und ich merkte, dass ich nicht ausreichend gefrühstückt hatte. Nach einiger Zeit intensivsten Schneewanderns war dann schließlich Kahlert in Sicht, ein Lichtblick.
Von dort aus liefen wir wieder in geordneten Bahnen im sportlichen Langlaufstil einer lang ersehnten Mahlzeit entgegen, denn die Akkus wurden langsam leer. In der gemütlichen „Triniusbaude“ fanden wir Platz und die Getränke hätten keine Minute später kommen dürfen. Mit thüringer Hausmannskost stärkten wir uns und tankten Energie für den Rückweg.
Dieser verlief komplikationslos locker entspannt und wir konnten den Aha-Effekt des rechten Weges erleben. Auf den noch zu meisternden Anstiegen der herrlich verschneiten Landschaft, die sicher einigen Aktiven vom Rennsteigmarathon bekannt sind, zeigte sich, dass wir gut zu Mittag gegessen hatten. Gerlinde und ich schlugen uns als einzige Frauen im Männerfeld recht gut. So erreichten wir dann wieder den Dreiherrenstein. Ein schöner Skiausflug ging zu Ende, leicht erschöpft und zufrieden stiegen wir wieder in unsere Autos und traten die Heimreise an. Schade nur, dass sich nicht mehr Teilnehmer anschlossen, war doch das Interesse vor einigen Wochen noch groß.
Fazit: Ausbaufähig und auf jeden Fall zu wiederholen.
Birgit Münch