Drei Staffeln des SC Impuls mitten im Gewimmel auf dem Rennsteig
Der Unterschied zwischen Waden-krampf und Schmalwaden? Ganz einfach:
Die einen liefen vor der Frauen-staffel des SC Impuls ins Ziel, die anderen hatten das Nachsehen.
Die Anziehungskraft des vom SC Impuls und dem Rennsteiglauf-verein organisierten Festes zwischen Blankenstein und Hörschel scheint nur von der Kapazität der Wechselstellen auf dem Höhenweg des Thüringer Waldes begrenzt. Die 15. Auflage dieses Teamwettbewerbes ver-dient zu Recht das Prädikat „Spitze“.
Und die Staffeln des Impuls haben sich einen kräftigen Beifall verdient. Drei waren am Start und alle drei waren auf ihre Weise einmalig.
Die Männerstaffel
Ihr gehört der erste Applaus. Sie kam tatsächlich unter die Top Ten und verpasste den achten Platz um gerade einmal 2:30 Minuten. Das heißt, jeden Kilometer liefen die starken Herren nur 0,8 Sekunden (!) langsamer als die direkt vor ihnen Platzierten.
Die Staffeln kamen erneut aus allen Ecken Deutschlands. Ganz offensichtlich hat es sich herum-gesprochen, das fantasievolle Namen mit viel Beifall belohnt werden. „Rückenwind“ und „Flitzer“ und „Kriechströme“ interessierten die Frauenstaffel des Vereins allerdings längst nicht so wie die Schmalwaden.
Die Frauenstaffel
Die Schmalwaden könnten den Impuls-Frauen gefährlich werden. „Letzte wollen wir im Ziel nicht sein“, hatte Staffel-Chefin Birgit Münch im Vorfeld erbeten und einen recht ambitionierten Zeitplan erarbeitet.
Der kam übrigens gleich auf der ersten Etappe ins Wanken. Doch die zehn Frauen kämpften sich Minute um Minute wieder an ihren Plan heran.
Wechselstelle Grenzadler. Bloß keinen Notstart, bitte nicht. Doch es könnte knapp werden, hieß es per Handy. Also: Notstart-Chip sicherheitshalber von den Zeit-nehmern holen und danach immer wieder hoffnungsvollbang in Richtung Straße schauen. Reicht es, dass der Notstart umgangen werden kann? Nun, um es kurz zu machen: Es reichte.
Neun Minuten vor 16 Uhr klappte der Wechsel zur achten Etappe. Am Kleinen Inselsberg dann die nächsten Diskussionen: Wenn vor 19 Uhr der Wechsel klappt, könnte auch der zweite Notstart an der Hohen Sonne (dieser zweite Notstart ist eine gute Neuerung) umgangen werden. Und auch hier großes Aufatmen. 12 Minuten vor 21Uhr geht die letzte Frau der Impuls-Staffel auf die Strecke.
Und beinahe fast alle anderen warten in Hörschel, wann die Impulserin ins Ziel kommt. Zittern und Hoffen. Werden die Schmal-waden vorbei ziehen? Und was ist mit der Mix-Staffel? Der Jubel im Ziel ist groß:
An beiden sind die Frauen um Minuten vorbei gezogen.
Die Mix-Staffel
Aller guten Dinge sind drei. Denn die Dritten im Bunde sind die Frauen und Männer der Mix-Staffel. Sie haben zwei heimliche Rekorde aufgestellt: Gelaufen wurde mit einem gebrochenen Schlüsselbein (Gerlinde Liedtke) und trotz dreier Stürze unterwegs. Noch am Grenzadler sah es so aus, als könnte die Mix-Staffel die Frauen des SC Impuls einholen. Und zwischenzeitlich war das auch so. Zum Schluss aber hatten die Frauen ihre Nasen fünf Minuten eher im Ziel von Hörschel. Die Mixer verwiesen jedoch solche Mannschaften wie die Staffel vom Landtag und des MDR auf die Plätze nach ihnen.
Ach ja: Wadenkrämpfe hatte niemand. Vielleicht lag es daran, dass im Ziel nach Schneewalzer und Rennsteiglied getanzt wurde, als ginge es um einen weiteren Zieleinlauf.
Esther Goldberg