Diesmal hatten wir Gymnastik-Frauen uns etwas ganz Besonderes ausgedacht. Wir fuhren vom 8. bis 10. Juli in das sonnige Bad Sulza. Freitagnachmittag war Treffpunkt im Hotel an der Therme. Nachdem auch die letzten Ankommenden begrüßt wurden (zwei waren sogar mit dem Fahrrad gekommen) und der Kaffeeplausch beendet war, stimmten uns ein Bummel durch das Kurstädtchen und ein abendlicher Absacker auf das gemeinsame Wochenende ein. Samstag zogen wir nach dem Frühstück mit gut gepackten Rucksäcken (falls es unterwegs nichts gibt) und frohen Mutes Richtung Weingut Zahn in Katschen- Weichau los. Die Tour führte uns entlang der Ilm zunächst nach Großheringen, wo das Flüsschen in die Saale fließt. Vorbei ging es an Pferdekoppeln und fröhlichen Schlauchbootfahrern. Wir genossen die herrliche Landschaft, und steckten das letzte Stück auf der Straße bis nach Katschen locker weg. Das Weingut Zahn empfing uns mit dem guten Saale-Unstrut Wein, nachdem wir uns dort ausgiebig gestärkt hatten, traten wir den Rückweg an. Es sollte entlang der Weinberge zur Sonnenburg bei Bad Sulza gehen. Zuvor mussten wir nochmals die Saale überwinden. Ein Schild „Brücke gesperrt“ zwang uns kurz vor Großheringen allerdings zur Umkehr – also wieder zurück nach Katschen, Getränkevorräte aufgefüllt, wieder auf der Landstraße nach Großheringen und das letzte Stück bis Bad Sulza waren wir schon etwas abgekämpft. Doch Manuela verstand es, uns immer wieder zu motivieren: „Wann habt ihr das letzte Mal so ein schönes Haferfeld gesehen?!!“ Nun stand die Frage: „Wer möchte noch die Burg besteigen?“
Schließlich fanden sich drei Unermüdliche, die den Aufstieg wagten und sich mit einer herrlichen Aussicht und einem Eiskaffee auf der Sonnenburg belohnten. Nach dem Abendessen stand uns ein besonderes Highlight bevor, nämlich zwei Stunden in der Toskana-Therme, wo wir uns in Sauna und Solebad pflegen konnten. Zum Ausklang des Abends saßen wir noch etwas beisammen. Die Fußballfans unter uns verfolgten das Spiel der Frauenfußball- WM Deutschland – Japan und hätten das lieber bleiben lassen sollen, der Ausgang ist ja bekannt. Sonntag mussten wir schon wieder Abschied nehmen. Bevor wir uns alle in Richtung Heimat aufmachten, statteten wir dem Gradierwerk von Bad Sulza noch einen Besuch ab. Besonders beeindruckend war dabei die sogenannte Zerstäuberhalle, die wir nur mit Kapuzenmäntelchen betreten durften. Und so wandelten wir wie die Heinzelmännchen durch den dichten Nebel und waren am Ende froh, dass wir uns alle wieder gefunden hatten. Drei tolle Tage nach zehn guten Jahren…
Text: Petra MEISELBACH
Fotos: Ursula KÄMMER