Am 3. Dezember um Punkt 10 Uhr fiel der Startschuss zum 10. Unter-Tage Marathon und für Bernd Schmidt aus Geschwenda und mich als einzige Starter auch zum 10.Mal. In diesem Jahr lief ich ab Anfang Oktober jeweils 1 bis 2-Mal pro Woche, um bei dem Premierenlauf wieder besser trainiert am Start zu stehen.
Wie bereits im vergangenen Jahr wurde die Strecke um die untere Schleife gekürzt. Mit einer leicht geänderten Streckenführung wurde wieder der Rundkurs in der Länge von ca. 5,3 km und 135 Höhenmetern achtmal gelaufen. Vor dem Start stimmte ich mich mit Ronny Gerbach und Stefan Schwan ab, dass wir in gewohnter Weise zusammen die ersten Runden bestreiten wollten. Jedoch zeigte sich bei mir ab dem ersten Meter, dass ich durch die vor 2 Wochen zugezogene Muskelzerrung in der linken Wade nicht in gewohnter Weise laufen konnte. Ich überlegte die ganze erste Runde lang, wie lange die Wade mitspielt bzw. ab wann erste richtige Schmerzen zu spüren sind. Etwa ab Mitte der Runde 2 merkte ich, dass ich mein rechtes Bein ungewollt mehr belastete, um Schmerzen zu minimieren. Jedoch blieb es nicht aus, dass ich nun schon die Muskulatur vom rechten Bein merkte. Also versuchte ich, im normalen Rhythmus zu laufen. Der Schmerz in der linken Wade nahm zu und ich erzählte Ronny und Stefan, dass ich im Zielbereich aussteigen werde. Die Entscheidung für die Gesundheit war gefallen, jedoch war ich nicht wirklich Ausglücklich. Na ja, irgendwann reißt jede „Serie“, versuchte ich mich zu trösten. Und ich merkte auch schnell, dass bereits die 2.Runde zu viel Belastung war. Nun konnte ich als Zuschauer sehen, was auf der Strecke passierte. Neben den vielen Deutschen aus allen Teilen der Republik waren auch ausländische Läufer im Starterfeld vertreten. Die Teilnehmer aus Schweden, Dänemark, Norwegen, Amerika, der Schweiz, Österreich, Spanien, Italien, Polen und Frankreich sorgten wieder für internationalen Charakter.
Insgesamt waren von 450 gemeldeten Sportlern 398 am Start. Von denen wiederum schafften 309 die gesamte Distanz, 64 den Halbmarathon und 25 die ¾-Marathondistanz. Von den rund 44 an den Start gegangenen Frauen haben sich letztendlich 29 durch die Marathon-Distanz durchgebissen. Schnellster Mann war Karol Grunenberg (D) mit einer neuen Streckenrekordzeit von 3:02:44. Schnellste Frau war Tanja Neumann (D) mit einer Zeit von 3:54:55. Die Siegerehrung erfolgte feierlich im Konzertsaal unter Tage. Jeder Starter, jede Starterin bekamen Urkunde und Medaille, und ich selbst ziehe die Hut vor Bernd, der als einziger Finisher aller bisherigen 10 Unter-Tage-Marathons geschafft hat. Ein großes Lob an die Organisatoren und alle Helfer vom Glückauf Sondershausen und meinem Verein, sowie den Bergwerksbetreibern!
Text: Lars Günsch
Fotos: Foto-Team MÜLLER, Olaf Kleinsteuber