Wer Vachdorf schafft, schafft den Rennsteig
Am 14.04.2013 fand im schönen beschaulichen Oberen Werratal ein sehr reizvoller Trainingslauf statt, an dem sich auch diesmal wieder einige Erfurter Läufer und Mitglieder des sc-impuls in Vorbereitung ihres Trainings zum Rennsteiglauf beteiligten und den anspruchsvollen 26 km Crosslauf in Angriff nahmen.
Bereits zum 9. Mal wurde dieser landschaftlich orientierte Lauf, also ohne Leistungscharakter und für die Masse nicht zum Erreichen von Bestzeiten gedacht, vom Ökomarkt / Ökohotel Vachdorf ausgetragen. Beim ersten Lauf waren es sieben Teilnehmer, ein Jahr später 17 und jährlich werden es mehr, werden doch auch unterschiedliche Strecken wie Wandern, Walking, den 12 km bis hin zum 26 km Crosslauf angeboten.
Seit fünf Jahren beteiligt sich der Laufladen Erfurt an der Organisation und Austragung im Rahmen seiner Aktion „Geh aufs Ganze“ und seit dem kennt der Zulauf keine Grenzen, obwohl diesmal wegen zeitlich gelagerter anderer Läufe in Thüringen die Beteiligung etwas geringer war als sonst. Trotzdem ist dieser Lauf sehr beliebt, denn das reizvolle an diesem Event ist nicht nur das Laufen und gleichzeitige Genießen der Natur an sich, sondern auch die liebevolle Betreuung, Verpflegung und eines Mittagessens danach, welches aus Thüringer Klößen, Gulasch und Salat bestand, natürlich alles Öko aus eigener Produktion. Doch dieses musste man sich erst einmal verdienen.
Gefreut hatten wir uns auch schon auf den vom Wetterbericht versprochenen ersten warmen Frühlingstag. Doch daraus wurde nichts, sogar Regentropfen gab es anfangs noch und somit musste auch diesmal die kurze Laufbekleidung in der Tasche bleiben. Bei anfangs 10° war es doch noch recht frisch und wir waren froh, als 10 Uhr endlich der Startschuss fiel. Doch ehe man sich’s versah, ging es auch schon zum ersten der der insgesamt acht Anstiege den Berg hinauf und uns wurde schnell warm. Wer nun an einen lockeren Lauf durch das beschauliche Werratal dachte, der musste sich eines besseren belehren lassen. Es ging ständig bergauf- und bergab. Zum Schluß wußte dann bestimmt jeder Teilnehmer, warum dieser Lauf auch von vielen als „Knochenschinderlauf“ bezeichnet wird, waren es doch insgesamt 755 Höhenmeter auf 26 km.
Die Strecke führte als Ringweg an der Grenze zwischen Wald und offener Landschaft folgend in einer „Acht“ um die Orte Leutersdorf, Vachdorf und Belrieth nah an den Siedlungen entlang. Einsame Wegabschnitte, Hochflächen und Talauen, scheinbar unberührte Landschaft und intensive Gartenkulturen folgten dicht aufeinander. Für Abwechslung sorgte nicht nur diese reizvolle Natur, (sofern man sie bei der Anstrengung richtig genießen konnte), sondern auch die unterschiedlichen Bodenbeläge, wie Wiesen- und Waldwege, Schotterwege und asphaltierte Streckenabschnitte.
Nach 3 Stunden 30 Minuten kamen schließlich auch die letzten Läufer mehr oder minder geschafft ins Ziel und wurden für das Erreichen auch persönlich von der Leiterin des Öko-Hotels, Erika Köhler-Roth, herzlichst beglückwünscht. Frisch geduscht konnte man dann ganz entspannt das leckere und wohl verdiente Mittagessen verspeisen und wieder Kräfte sammeln. Und so ganz nebenbei gab es dann doch noch eine kleine Siegerehrung. Die ersten drei Plätze und auch einige diverse „Überraschungsteilnehmer“ erhielten Präsente mit Produkten vom eigenen Ökobauernhof. Nach welchen Kriterien auch immer die anderen Sachpreise vergeben wurden, das habe ich bis heute nicht herausgefunden.
Aber auch mein Abendessen war gesichert, denn Heiko entpuppte sich mal wieder als Gemse und erreichte als Zweiter in 2 Stunden 10 Minuten das Ziel. Am Abend ließen wir uns dann Brot, Käse und Knackwurst schmecken mit dem stolzen Gefühl, mal wieder einen sehr anspruchsvollen Etappenpunkt auf dem Weg zu unserem Ziel absolviert zu haben.
Text: Birgit Münch
Fotos: Ute Hillhoff