Für jeden ambitionierten Triathleten ist wohl Hawaii das Ziel seiner Träume. Einmal beim legendären Ironman starten und einem Frodeno, Lange oder Kienle nacheifern.
Nun – soweit brauchte man in diesem Jahr aber nicht fahren, denn auch in der Erfurter Peripherie kamen die Triathlon-Freunde an diesem Wochenende auf ihre Kosten. Der LTV Erfurt lud in diesem Jahr bereits zum 33. Mal zum Triathlon-Wochenende an den Stotternheimer See ein. Neben Sprint und Olympischer Distanz für die ambitionierteren Sportler wurden auch verschiedene Wettbewerbe für den Nachwuchs sowie Hobby-Athleten (Jedermann) und Einsteiger (Wohlfühl-Triathlon und Hawaiianisch Stunde) angeboten.
Laufen und Radfahren stehen bei den meisten Impulsern ja regelmäßig auf dem Trainingsplan. Schwimmen ist dazu ein super Ausgleich, der besonders in den Sommermonaten als Alternative an heißen Tagen von einigen genutzt wird. Was liegt da näher, als sich auch mal an der Trendsportart Triathlon auszuprobieren.
In diesem Jahr hatte ich mich bereits zwei mal an dieser Sportart versucht und die Aussicht auf einen Start, direkt vor der Haustür, war doch verlockend.
Apropos Hawaii: ich habe mich für die „Hawaiianische Stunde“ entschieden, bei dem 1/10 der Ironman-Distanz (0,38 km Schwimmen, 18 km Radfahren, 4,2 km Laufen) zu bewältigen waren. Das Wasser war mit 21 °C nicht gerade warm, aber bei Außentemperaturen von fast 30°C sowie kräftigem Wind, waren es wohl ähnliche Bedingungen wie auf der legendären Strecke. Passte also perfekt zum Motto.
Los ging’s mit dem Schwimmen. Start vom Strand weg ins Wasser und um zwei Bojen herum zurück zum Strand. Diesmal lief es bei mir besser als in Leipzig. Es waren deutlich weniger Teilnehmer und insofern blieb das gefürchtete Haifischbecken-Feeling glücklicherweise aus.
Nach knapp 10 Minuten war der erste Teil erledigt. Füße kurz abtrocknen, Strümpfe und Radschuhe an, Helm aufsetzen und vor allem schließen! Der Wechsel ist die vierte Disziplin. Man kann da so einiges falsch machen und damit wertvolle Zeit verschenken.
Jetzt schnell aufs Rad gesprungen und entlang des Stotternheimer Sees Richtung Schwerborn auf die Wendestrecke, die zwei mal durchfahren werden musste. Hier blies der Wind kräftig von vorn und man musste aufpassen, dass man nicht schon jetzt alle Körner verschoss. Nach 37 Minuten konnte ich das Rad wieder in den Ständer stellen und auf die Laufstrecke wechseln, die ebenfalls entlang des Sees verlief. Die ersten Meter nach dem Radfahren fühlte sich das Laufen schrecklich unrund an. Nach der Wende an der Deponie lief es dann aber und die Aussicht auf das baldige Ziel beflügelte mich sicher auch noch etwas. Nach 1:14:03 war der Zielbogen freudestrahlend erreicht und eine Blumengirlande (wie konnte es anders sein) baumelte zur Begrüßung um meinem Hals. Zum Schluss durfte ich mich über den zweiten Platz bei den Frauen freuen. Da hat sich der Ausflug nach Hawaii doch gelohnt.
Auch Moritz Sparbrod wagte sich in diesem Jahr an den Triathlon. In der Staffel mit dem lustigen Namen „Bachus Bike hat Bock auf Kaffee“ übernahm er erfolgreich den Laufpart. Seine Staffel sicherte sich damit den ersten Platz über die Olympische Distanz (1,5 – 40 – 10) in einer Zeit von 2:01:10. Glückwunsch!
Einen Triathlon sollte man ruhig mal ausprobieren. Es macht richtig viel Spaß. Die kurzen Einsteigerstrecken, von denen der LTV gleich zwei anbietet, kann eigentlich jeder schaffen. Dazu braucht man nur Badehose, Fahrrad und Laufschuhe. Dank an den LTV für die sehr schöne und gut organisierte Veranstaltung. Ich habe mir das nächste Jahr schon vorgemerkt.
Text und Bilder: Susanne Philippus